Performance Max Kampagnen: Sind sie wirklich so einfach und effektiv wie versprochen?

Performance Max Kampagnen

Google verspricht mit Performance Max (PMax) den Alleskönner unter den Kampagnentypen: Einmal einrichten, zurücklehnen und die KI macht den Rest. Aber stimmt das wirklich? Nach zwei Jahren intensiver Arbeit mit PMax-Kampagnen können wir Dir sagen: Die Realität sieht anders aus.

Was Performance Max eigentlich ist

Falls Du noch nicht mit PMax gearbeitet hast: Diese Kampagnenart nutzt maschinelles Lernen, um Deine Anzeigen automatisch über alle Google-Kanäle auszuspielen – Search, Shopping, YouTube, Display, Gmail und Discover. Du gibst Assets rein, definierst Ziele und Budget, und Google optimiert theoretisch alles für Dich.

Klingt verlockend, oder? Besonders wenn Du bisher verschiedene Kampagnentypen parallel managen musstest. Aber hier beginnen schon die ersten Missverständnisse.

Die versteckten Herausforderungen der PMax Kampagnen

Das Black Box Problem

Der größte Kritikpunkt an Performance Max ist die fehlende Transparenz. Du siehst nicht, wo genau Deine Anzeigen ausgespielt werden. Während Du bei klassischen Search-Kampagnen jeden Suchbegriff analysieren kannst, zeigt Dir PMax nur grobe Einblicke. Das macht die Optimierung zum Ratespiel.

Asset-Hunger ohne Ende

Google empfiehlt mindestens 5 Headlines, 5 Descriptions, verschiedene Bildformate und Videos. Aber hier ist der Haken: Die KI bevorzugt oft die gleichen 2-3 Kombinationen. Du investierst Zeit in 20 Assets, aber effektiv genutzt werden nur wenige. Trotzdem bestraft Dich der Algorithmus mit schlechterer Performance, wenn Du zu wenige Assets lieferst.

Die Kannibalisierung bestehender Kampagnen

Hast Du bereits gut laufende Shopping- oder Search-Kampagnen? Dann pass auf! PMax kann diese kannibalisieren, da Google diesem Kampagnentyp oft Priorität einräumt. Plötzlich sinkt die Performance Deiner bewährten Kampagnen, während PMax sich die Low-Hanging-Fruits schnappt.

Wann Performance Max wirklich funktioniert

Trotz aller Kritik: Es gibt Szenarien, in denen die PMax Kampagne glänzt:

Breite Zielgruppen mit vielfältigen Produkten

Verkaufst Du hunderte verschiedene Produkte an diverse Zielgruppen? Dann kann PMax seine Stärken ausspielen. Die KI findet Muster und Kombinationen, die Du manuell nie entdeckt hättest.

Skalierung bei begrenzten Ressourcen

Wenn Du keine Zeit für detailliertes Campaign Management hast, bietet PMax einen akzeptablen Kompromiss. Nicht optimal, aber besser als gar keine Präsenz.

Testing neuer Märkte

Du willst in neue Märkte expandieren und hast noch keine Daten? PMax kann Dir helfen, schnell erste Insights zu sammeln.

Datenmenge

Insbesondere Shopping-Kampagnen via PMax sollten nur bei Accounts genutzt werden, welche mindestens 30 Conversions pro Monat erreichen, damit die Datenmenge für Google ausreicht, um den Algorithmus zu trainieren.

Praktische Tipps für bessere PMax-Performance

1.Nutze Audience Signals intelligent

Auch wenn Google sagt, die KI findet schon die richtige Zielgruppe – gib ihr Starthilfe! Lade Customer Match Listen hoch, definiere Custom Audiences basierend auf Deinen besten Kunden. Das beschleunigt die Lernphase erheblich.

2. Strukturiere nach Margen

Erstelle separate PMax-Kampagnen für Produkte mit unterschiedlichen Margen. So vermeidest Du, dass Budget in Low-Margin-Produkte fließt, während profitable Items vernachlässigt werden.

3. Implementiere Brand Exclusions

Schließe Deine eigene Marke in den Suchbegriffen aus. Sonst zahlst Du für Traffic, der sowieso zu Dir gekommen wäre. Das spart Budget für echte Neukundengewinnung.

4. Asset-Gruppen strategisch aufbauen

Statt alles in eine Asset-Gruppe zu werfen, segmentiere nach Produktkategorien oder Zielgruppen. Das gibt Dir mehr Kontrolle und bessere Insights.

5. Monitoring durch Dritttools

Tools wie Optmyzr oder PPC Samurai geben Dir tiefere Einblicke in die PMax-Performance. Investiere hier – die besseren Daten sind es wert.

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Unser Fazit: Ergänzung statt Ersatz

Performance Max Kampagnen sind weder die versprochene Wunderwaffe noch kompletter Unsinn. Sie sind ein Werkzeug mit spezifischen Stärken und Schwächen.

Unser Rat: Sieh PMax als Ergänzung zu Deinem bestehenden Setup, nicht als Ersatz. Starte mit 20-30% Deines Budgets, teste systematisch und behalte Deine klassischen Kampagnen als Kontrolle bei. Die besten Ergebnisse erzielst Du mit einem hybriden Ansatz: PMax für die breite Abdeckung, klassische Kampagnen für die präzise Kontrolle.

Und vergiss nie: Keine KI ersetzt das Verständnis für Deine Zielgruppe und Dein Geschäft. Performance Max ist ein mächtiges Tool – aber nur wenn Du weißt, wie Du es richtig einsetzt. Falls Du Unterstützung dabei benötigst, das optimale Set-Up für deine Kampagnen zu finden, hilft Dir unsere Online Marketing Agentur mit über 10 Jahren Erfahrung im Umgang mit Google Ads jederzeit.

Über den Autor

Pascal Caitza ist Gründer und Geschäftsführer von Ostend Digital

Pascal Cabitza

p.cabitza@ostend.digital

Pascal Caitza ist Gründer und Geschäftsführer der führenden Performance Marketing Agentur Ostend Digital. In Fachbeiträgen vermittelt Pascal praxisnahe Einblicke in aktuelle Entwicklungen der Branche.

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